weltweite Identifikation, Solidarität und Schulterschluß mit Charlies menschenverachtenden Hardcore-Fantasien erzwungen
Ein Nutzen aus dem Attentat besteht in der Bekämpfung des Aufstandes gegen die etablierte Hetzkampagnenpresse. Indem »Journalisten« in einer globalen Tragödie zu Opfern gemacht werden, wird die Bevölkerung gezwungen, sich mit ihnen zu solidarisieren und werden die Kritiker zum Schweigen gebracht. Der jüngste Brandanschlag auf die Hamburger Morgenpost vom 11. Januar 2015 gehört in dieselbe Kategorie. Bei Charlie Hebdo geht es aber nicht nur um den Schulterschluss mit irgendwelchen Schmierfinken, sondern auch um den Schulterschluss mit journalistischen Hasspredigern und Dreckschleudern erster Güte. Und wer diese Ausdrucksweise für respekt- oder pietätlos hält, soll sich erst einmal einige Zeichnungen von Charlie Hebdo ansehen: den Koran, der als »Scheiße« bezeichnet wird; den Papst, der einen Maulwurf vergewaltigt oder Vater, Sohn und Heiligen Geist beim Analverkehr. Kurz: Gegen Charlie Hebdo war die Gosse noch ein vornehmes Etablissement. Die Bildsprache von Charlie Hebdo war reinste Barbarei und dabei stark anal, genital und oralgenital, also reinste Hardcore-Pornografie. Das sind exakt die »Werte«, zu denen sich nun die gesamte Welt – je suis Charlie – bekennen soll. Von der offiziell ständig eingeforderten »Toleranz« war bei Charlie Hebdo nichts zu spüren. Den Respekt, den sie anderen verweigerten, haben die Toten von Charlie Hebdo daher auch selbst nicht verdient, sondern nur eine schonungslose Analyse. Genauso schonungslos wie sie andere »auseinandergenommen« haben, müssen sie nun auch selbst betrachtet werden. Das Perfide besteht darin, dass diese verstorbenen »Journalisten« zu Vorbildern und Lichtgestalten ihrer Zunft erklärt werden und die ganze Welt die Hassprediger von Charlie Hebdo psychologisch adoptieren soll. Auf dieselbe Weise gegen Religionen und Menschen zu hetzen, wie es Charlie Hebdo getan hat, soll nicht nur in Ordnung, sondern moralisch sogar wertvoll sein. Die Ironie der Geschichte (und ihre eigene Tragik) besteht darin, dass sich die Hebdo-Hetzer selbst zu Märtyrern und Opfern dieser globalen Strategie gemacht haben. Mit den Attentaten vom 7. Januar 2015 hat der europäische Staat eine neue Ebene erreicht. Die Anschläge und der anschließende internationale Trauerzug waren ein historischer Moment – nämlich der Gründungsakt eines totalitären Europa. Wobei den Menschen gleich mal gezeigt wurde, wie totalitär Europa sein kann...
aus:
http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... uropa.html