Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Grad Da

Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von Grad Da »

Erstaunlich leer bei diesem Thema. Womit auch schon was gesagt ist.

Ich denke mal wieder historisch - zurück ins 18. und 19.Jhd. Und auch nur "so kurz" weil es sehr schwierig wird konkrete sichere Belege/Quellen älteren Datums zu finden. Was freilich nicht heisst daß es da vorher nichts gegeben hat.

Wir sprechen also von einer Zeit in der es keineswegs ungewöhnlich war - nein - wo es sogar die Regel war - daß Menschen schon mit 9-10 Jahren richtig arbeiteten oder mindestens schon "irgendwo in Lehre waren".

Damit komme ich zum eigentlichen "Thema" - dem was man wohl als "Selbsthilfe" bezeichnen kann. Diese jungen Menschen bildeten - oft für bzw. innerhalb bestimmter "Berufsgruppen" so etwas das man vielleicht als "Urform" späterer "Gewerkschaften" bezeichnen könnte - was damals aber seitens der Obrigkeit eher unter dem heutigen Begriff "Jugendbanden" einsortiert wurde.

Es waren letztendlich die Vorläufer von dem was man im späteren 19. und 20.Jhd als "Gesellenvereine", "Burschenschaften" oder "Bünde" bezeichnete. Ich denke "Bruderschaften" bzw. "Bünde" wird dieser Erscheinung am besten gerecht.

Diese Gemeinschaften waren weniger "Sozialvereine" ("Übriges Geld" das man hätte "umverteilen" können hatte wohl Keiner.) als "Selbsthilfegruppen" die mit "etwas Nachdruck" dafür sorgen konnten daß der eine oder andere - besonders rücksichtslose Ausbeuter - mit ein paar Erlebnissen bedacht wurde, die ihm sozusagen auch als "Denkanstoß" dienen konnten - Erlebnisse die er aber nicht unmittelbar Personen - und schon gar nicht seinen eigenen Angestellten - zuordnen konnte.

Auf was ich mit diesem Hinweis hinaus will: Menschen zwischen 10 und sagen wir mal 14 Jahren waren also in früheren Zeiten sehr wohl in der Lage so etwas wie "Selbsthilfe" zu praktizieren - sogar wenn es nicht unmittelbar um die persönlichen Interessen des Einzelnen ging. Stichwort: Solidarität.

Damit stellt sich die Frage wie es sein kann daß man Ähnliches - gerade bei den hier stets hervorgehobenen Themen (Schule, Psychiatrie usw.) - heute praktisch nicht kennt. Wo sind die Gleichaltrigen der hier oft beschriebenen Opfer ?
Ja sie sind bei Tik-Tok, Instagram und fleissig am Computerspielen... Sie kümmern sich um ihre Bekleidung, ihre Ausstattung mit Kommunikationselektronik und andere Bastionen des "Jugend-Konsums". Sie gehen auch schon mal "freitags futuren" - vorausgesetzt daß ein Elternteil auch gerade Zeit hat sie mit dem SUV (der sie sonst in die Schule bringt) auch zur Demo zu chauffieren.

Und selbst wenn "die Schule sie fertig macht" - besuchen sie eher Nachhilfeinstisutionen (die ihre Eltern bezahlen) und werfen sich "hilfreiche Medikamente" ein - als sich gemeinschaftlich auf irgendeine Weise zur Wehr zu setzen.
Und das wohlgemerkt in einer Zeit in der ihnen ihr Widerstand seitens der Institutionen und Elternhäuser nicht mehr mit "Rohrstock und Gürtel" ausgetrieben werden kann.
Was tatsächlich möglich wäre (bzw. ist) zeigen ja gerade die "Future-Freitage". Wie schnell doch gerade die Schulen da eingeknickt waren von wegen "gegen Schuleschwänzen durchgreifen".

Es war hier sogar ein "glücklicher Zufall" daß "Greta" Schwedin ist - Denn wäre sie eine Schülerin in Deutschland (oder so ziemlich jedem anderen Land) gewesen - hätte sich wohl "keine Sau" für sie interessiert. Auch keine "noch recht junge Sau ihrer eigenen Generation". Egal wo sie mit ihrem Plakat gesessen hätte - also auch außerhalb der Bannmeile - wäre sie ganz schnell "abtransportiert" worden und ihre eigenen Mitschüler hätten wohl nur die Köpfe geschüttelt und gesagt "Naja - die Greta halt... irgendwie ist die ja eh seltsam - wahrscheinlich hat sie mal wieder ihre Medikamente nicht eingeworfen".
Zugegeben das ist jetzt eine spekulative Behauptung meinerseits - also nur meine Meinung. Aber wohl nicht vollkommen aus der Luft gegriffen.


Was also bleibt ist folgende Überlegung: Wenn Menschen schon ab ca. 10 in der Lage sind für ihre Interessen einzutreten (und das können sie ja auch... wenn es z.B. darum geht den Eltern Geld für ihre Konsumwünsche aus dem Kreuz zu leiern) - haben sie es dann nicht eigentlich ihr Schicksal "verdient" ? Auch wenn es nur eine "Minderheit" "richtig hart trifft" - so muß man ja auch klar festhalten daß es noch weit mehr als diese "Minderheit" wenigstens noch "hart genug" trifft. Letzteres unterstreicht ja u.A. der legale ärztlich verordnete "Medikamentenmißbrauch" auch bei jungen Menschen die nicht irgendwelchen "problemexponierten Randgruppen" zugehören.

Natürlich kann man da sagen: Die Mehrheit der "Leidenden" (möglicher Weise ist das auch schon die Mehrheit überhaupt) läßt sich halt offensichtlich ihren Schneid mit "Konsumscheiß" abkaufen. Ja - "Selber schuld" - und um so mehr "selber Schuld" als sich ja auch Jene, die (mangels liquidem Elternhaus) kaum Zugang zu diesem "Konsumscheiß" haben - von dieser Welle willig mitreissen lassen.
Mitunter ist es ja sogar so daß in den "am wenigsten finanzkräftigen Haushalten" mehr "Konsumscheiß" herumgeistert als im "Akademikerhaushalt". Lediglich der finanzielle Einsatz im "Akademikerhaushalt" ist dabei höher - weil man es halt hat und - wenn man schon ein Smartphone verschenkt - dann natürlich mit Äpfelchen und großer Bildschirmdiagonale - und schon die "Holzeisenbahn des 3-Jährigen" kostet da eben mehr als die halbe "Gemeindebau-Kinderzimmer"-Voll-Ausstattung made in China.

Ja - also entweder das das "Leiden" tatsächlich nur "eingebildet" oder allenfalls eine leichte "Verstimmung" - und deshalb nicht Wert sich dagegen zu erheben. Oder das Gros (selbst der konkret Betroffenen) ist einfach zu bequem und zu angepaßt um "den Hintern hoch zu kriegen". Wohl eher "zu angepaßt" - weil man ja schon mit "auf die Straße geht" wenn "(fast) Alle anderen auch gehen"...
Und sonst gibts dann halt noch die "Nicht-Angepaßten-von-Berufs-wegen" die im Zweifelsfall gegen Alles sind wogegen man gerade überhaupt sein kann. Eine Erscheinung die ich nun auch nicht mit den anfangs erwähnten "Bünden" in Zusammenhang bringen kann.
Ja das sind ja sozusagen "Apparatischiks" oder "Berufspolitiker" - halt ohne Amt, Würden und Bezahlung. Also irgendwie schon wieder verdächtig nahe Jenen Gestalten, die tatsächlich ein Amt bekleiden, mit Privilegien oder Geld "gekauft" sind.
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Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von admin »

zur Situation illegal (ge-MACHT) er Kinder

Vorschläge

Presseerklärung der Jugendselbsthilfe Nürnberg zu Kirstins Tod und Mückes `Drogentod`

Ein "Kind" nach dem andern: "Jugendhilfegesetze" töten mit

(weil das "selbst" fehlt in sämtlichen Hilfeprogrammen)

Die vergebliche Suche nach Stützpunkten und Alternativen zur unserer Erziehungsgewaltgesellschaft wirft die Frage auf nach den Schicksalen hunderter, wenn nicht gar tausender Kinder und Jugendlicher, die ihre Familien - aus welchen Gründen auch immer - verlassen. Das sind oft Kinder und Jugendliche, die gleichzeitig aber oft noch viel mehr Jugendämter, "Jugendschutz", Heime, Psychiatrien u. andere Institutionen der "Jugendhilfe" fürchten, sie meiden und vor ihnen flüchten. Hinzu kommt noch die Gruppe derjenigen zahllosen Betroffenen, die nach Hause zurück möchten, aber nicht dürfen. Sie sind daher auf - fast vollständig fehlende - unbürokratische quasi "illegale" Unterstützung außerhalb jener (kaum existierenden!) kaum vernetzten, iohnn jede Mündigkeit zugestehenden Institutionen angewiesen.

Tatsache ist: unbürokratische, nicht pädagogisch reglementierte Unterstützung für Kinder auf der Strasse und für Kinder und Jugendliche in Not existiert praktisch nicht. Sie wird finanziell nicht unterstützt, ist andauernd von Kriminalisierung bedroht. Dies lässt die Frage aufkommen, ob Gesetzgeber - Innen und verantwortliche Politiker und Jugendhelfer- Innen' usw. lieber den Tod von Kindern auf der Flucht vor ihren eigenen Institutionen in Kauf nehmen, als ihnen bestimmte verfolgungsfreie Fluchtorte und ein selbstbestimmtes Wohnen zuzugestehen und zur Verfügung zu stellen.

Wer sind die Nutzniesser der Entmündigung? Wer braucht "Freiwild" von der Strasse, und wer sorgt auf diese Weise dafür, dass es ständig "Nachschub" gibt und zu welchem Zweck? Unzählige Gefängnisinsassen haben regelrechte Heimkarrieren hinter sich - welchen Sinn also machen Heimkarrieren? - "Jugendhilfe", das ist für manche mittlerweile so, als werfe man erst Bomben auf ein Land, um sich nachher des "Wiederaufbaus" zu rühmen. Und die überlebenden Kinder, die durch diese Bombenangriffe ihre Eltern verloren haben, einzusammeln, um sie in die Kultur der "Sieger" zu überführen. Wir setzen deshalb auf persönliches Engagement statt auf ein pädagogisches mehr oder weniger an Kindern Vorbeireden. Pädagogische Einrichtungen als Zwangsrekrutierungsorte einer kinderfeindlichen Gesellschaft sind in unseren Augen – solange sie nicht von Freiwilligkeit bestimmt sind, eher suspekt und ominös als vertrauens - und unterstützungswürdig.

Jeder Konfliktfall, jede Heimeinweisung und jede kriminelle Handlung ist durch rechtzeitigen, persönlichen und politischen Einsatz vermeidbar!

Mücke und viele andere hätten nicht sterben müssen. Ihr Schicksal des Drogentods auf der Strasse reiht sich ein mit dem des Mädchens, das sich letztes Jahr aus dem Fenster stürzte, weil die Polizei vor dem Haus stand, in das sie vor einer erneuten Heimeinweisung geflüchtet war. [Man sieht an diesem Fall auch deutliich , wofür u.a. Hundeführer eingesetzt werden, d.S.] Auch Mücke. war häufig zu uns in die JSH geflüchtet. Angst vor der Polizei, Angst vorm Heim, Angst vor Zwangs -"Therapieauflagen" und Knast trieb sie schließlich in ihr ( vermeidbares ) Schicksal. Immer wieder zeigt sich:

Ein so genanntes "verwahrlostes" "Milieu" (wenn wir es denn wären) mit nachbarschaftlicher und erlaubter eigeninitiativer Selbst-Hilfe ist alle Male besser, als die Herausnahme aus diesem "Milieu" mit Todesfolge. Auch für N. (damals 15), den man nach Griechenland verschickte, nur um ihn mit nachweislich völlig falschen Jugendamtsunterstellungen aus einem "Milieu" herauszunehmen, das dem Jugendamt nicht passte, und man ihn vor Ort in unserem oder einem anderen von ihm selbst qewählten Projekt nicht wohnen ließ, will niemand die Verantwortung übernehmen. Die Entwurzelung des Jungen von seinem zuhause und seine Verschickung nach Südeuropa endete bekanntlich mit einem Mord. Dieser Mord hängt zusammen mit Überlebensbedingungen und einer Fluchtsituation in fremder Umgebung, die ihm regelrecht aufgeepresst wurde. "Du hast die Wahl: Rummelsberg oder Griechenland. Schöne neue Welt - schöne "freie Wahl". N, Sinti _RomasJunge und gleichzeitig "Zeuge Jehova !!!!) wollte vor extremem Heimweh nur wieder nach hause. Der mit dieser Verzweiflung zusammen hängende Mord geschah wohl durch einen Komplicen, der wegen ca 300 euro einen alten schwulen Mann erstach, wobei N unseres Wissens nach "Wache geschoben" haben soll"

Drogenabhängigkeit, Sexerzwingungsgewalt, Prostitution, Mord und so genannter "Selbstmord" sind aus dieser Sicht weniger ein Verhalten "kranker" oder "perverser" Individuen, sondern Folge einer Struktur "ganz normaler" und organisierter materieller Hilflosigkeit und Mittellosigkeit körperlicher, emotionaler und seelischer Verstümmelung - eines organisierten Liebes - und Selbstbestimmungsentzugs von Klein auf, und Folge einer ganz legalen und rechtlich abgesegneten Verfolgungsgewalt über Kinder und Jugendliche allein aufgrund ihres Alters. Vor allem, WENN sie sich i nder Oppoisition zur Verwachsenenswelt berfinden.

Bis 18 sind in ganz Europa tausende Betroffener praktisch auf der Flucht und auf der Strasse, weil sie eigene Wege gehen wollen. Konsequenzen zugunsten der Rechte von Kindern sind nicht in Sicht. Herkömmliche "Hilfseinrichtungen" meiden viele wie die Pst, warum, kann sich jede-r denken. Die institutionelle Entrechtung und Entmündigung von Kindern und Jugendlichen ist eine ursächliche Form von GEWALT! Aber in der Presse tauchen nur die vermarktbaren Folgen ihrer Entmündigung auf. Für die kommenden Jahre erwarten wir in Nürnberg eine Welle ähnlich gelagerter Fälle. Denn die nicht eingestandenen Fehler der Unfreiwilligkeitsgewalt amtlicher "Jugendhilfemassnahmen" verfeinern und professionalisieren sich Jahr für Jahr.

Wer Kinder auf der Flucht vor Langeweile und Gewalt vor der Strasse, vor Schulzwangwillkür und Jugendschutzmaßnahmen schützt, wird möglicherweise angeklagt wegen "Kindesentziehung", und kann bis zu 5 Jahren dafür eingesperrt werden. Wer aus Angst vor solchen Strafen bedrohten Kindern die Türe weist, kann ebenfalls angeklagt werden, nämlich wegen "unterlassener Hilfeleistung." Diese Gesetze können jederzeit gegen kritische und dem Jugendamt unliebsame Unterstützer- Innen ausgelegt und damit Kinder von ihren relativ sicheren Zufluchtstätten vertrieben werden. Einige Ik-Aktiviste*innen haben alle Varianten davon durch. Es wird Zeit, diese gesetzlich konstruierten Strukturen für immer mehr Kinder und Jugendliche und die Folgen davon öffentlich bekannt zu machen und außer Funktion zu setzen.

Eine Lösung für Gewaltopfer und Ausreißerkinder

liegt, parallel zur Gewährung eines garantierten überlebensgeeigneten Mindesteinkommens, unabhängig davon, wie alt, ob jemand in Arbeit ist oder nicht - und in der Gewährung eines bedingungslosen Fluchtrechts von allen Orten, die als unerträglich oder als Gewalt erlebt werden. Ausreisserkinder, egal ob aus Schulen, Internaten, Pflegeverhältnissen, Behinderteneinrichtungen, Elternhäusern, Heimen, Psychiatrien dürfen zukünftig nach unserem Vorschlag mindestens (zunächst?) ab 12 Jahren ohne Verfolgung durch Jugendamt, Polizei und auch Eltern an Fluchtorte und Lebensschwerpunkte ihrer Wahl begeben. Dadurch kann ihr Leidensdruck um eine erhebliche Zeit zumindest verkleinert werden: Den Gegenwind, den eine politische oder soziale Gruppe durch eine unverzügliche Nulljahresforderung erleben würde, würde diese Gruppe selbst höchstwahrscheinlich nicht überleben.

geflüchtete "Minderjährige" dürfen unter Einschaltung einer selbst bestimmten öffentlich bekannten Vertrauensperson zunächst bis zu 6 Monaten bleiben. Diese Person kennt und "überwacht" verwantwortungstragen ihren Aufenthaltsort, aber verrät ihn nicht, hält den Kontakt, und informiert auch Ämter und Eltern, dass es den Kindern gut geht. So können sie in Ruhe überlegen, und selbst bestimmen, welche Wege sie weiter gehen wollen. Dieses Selbstbestimmungsrecht für Jugendliche ab 12 ist aber erst dann ein solches, wenn auch so genannte "unnormale" Lebenswege gewählt werden dürfen, die nicht den Wertvorstellungen der "Wohlstandsgesellschaft" einschliesslich irgend welchen zumeist nach diesen Vorstellungen handelnden Erziehungsgewalttätern entsprechen - die stets "ihr Bestes" wollen, vor denen sie aber ja gerade geflüchtet sind.

im Januar 2002 , Jugendselbsthilfe, Mittlere Kanalstrasse 34, 90429 Nürnberg


Infomaterial  zum Begaffen  für Aussteiger innen aller coleur.gif
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Grad Da

Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von Grad Da »

Ich verstehe in diesem Zusammenhang den Begriff "Jugend-Selbst-Hilfe" nicht. Bzw.: Wo ist da der Inhalt von "Selbst" ?

Selbst-Hilfe bedeutet eigentlich daß sich Betroffene gegenseitig helfen. Daß das unter Erwachsenen z.B. ein "Ehemaliger Alki" sein kann der einem "Noch-Alki" hilft geht mir ja grade noch ein...
Aber nur weil Jeder Ältere garantiert auch mal Jugendlicher war - erscheint mir da dann schon zu weit hergeholt. Schon deshalb weil man das dann ja auch auf Alles ausdehnen könnte.

Dann hätten wir ja schon immer "Kinder im Parlament" sitzen gehabt... Weil selbst der älteste Sturkopf irgendwann mal "Windeln an hatte" - also vor Einsetzen der Alters-Intontinenz meine ich jetzt!

Das wirft in diesem Zusammenhang eben auch ganz konkret die Frage auf in wie weit man da überhaupt und grundsätzlich Jenen über den Weg trauen kann/soll die von sich behaupten "die Interessen vor dem Gesetz noch unmündiger Menschen" zu vertreten.
Genau das behauptet ja auch der Staat mit seinen Institutionen.
Und wenn ich mir so manches "Kinderschutzprojekt" angucke - beschleicht mich auch gewaltig der Verdacht daß da ein paar reichlich erwachsene Menschen reichlich ergiebiges "Geschäftsmodelle" entwickelt haben mit denen sie sich ihre eigene "Berufliche Existenz" samt "angemessener Ausstattung und Bezahlung" durch die öffentliche Hand und naive Spender "finanzieren lassen". Ob die Kohle nun Lohn oder "Aufwandsentschädigung" heisst - Geschenkt!

Gerade wenns um Kinder geht - scheint ja jegliche Kritikbereitschaft von vorne Herein "ausgeknippst" zu sein. Irgend einem "Kunstprojekt'" kann man ganz problemlos die Mittel streichen - Egal ob begründet oder nicht. Ein "Kinderschutzprojekt" genießt da quasi Narrenfreiheit - natürlich nur unter der Voraussetzung daß man denen nicht "was anhängen" kann.
Deshalb sind diese Projekte ja auch nahezu ausschließlich in "weiblicher Hand"... weil da schon jeder "Anfangsverdacht" per definitionem ausgeschlossen ist. Gilt dann übrigens auch für das (bezahlte) Personal.
In Grundschulen ist es ja schon lange so daß die einzige männliche Kraft der Hausmeister ist. Selbst die Schulleitung ist da mittlerweile in der Regel weiblich.

Kennt man ja auch schon anderswo: Wir wollen zwar männliche Kindergärtner weil das unheimlich wichtig wäre für die Jungs - Aber wirklich einstellen wollen die Träger sie dann lieber doch nicht weil der Zirkus schon damit losgeht daß die weiblichen Kräfte sich beschweren dass dauernd sie Diejenigen sind die sich um die Kleinen kümmern müssen wenn die nicht alleine auf dem Klo klar kommen. Also gemeine "Benachteiligung" der weiblichen Kräfte... deswegen besser lieber keine Männlichen einstellen weil nicht "für Alles zu gebrauchen". Und der größte Lacher: Da schreit dann noch nicht mal Jemand "Gleichberechtigung! oder Diskriminierung!"
Sondern das wird dann eher als "Angemessene Vorsichtsmaßnahme" wohlwollend "abgenickt" - Und nebenbei kommt dann auch noch die elegante Forderung nach höheren Löhnen - weil der geringe Männeranteil ja deutliches Signal dafür ist daß der Beruf sozio-ökonomisch "unterbewertet" ist.
admin
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Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von admin »

Das selbst als selbst sich befriedigende Hölle der Anderen.jpg
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Pit

Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von Pit »

erstmal: wenn dir etwas"zu weit hervor geholt" zu sein scheint, warum holst Du es dann hervor?

dann noch: du wolltest wissen, warum, die seite leer blieb
nun ist sie voll, hat stunden gekostet, um die presseerklärung wieder zu finden

und folgendes: Hattest du nicht die Möglichkeit, dir damals klar zu machen, um welche Schicksale es geht/ging vor ort? Und mitzuerleben und auch MITZUHELFEN, zu vermeiden, was möglich war zu vermeiden, und hättest gesehen, wie sich immer mehr Fälle von bis in den Tod Gejagden dermassen häuften, um den Betroffenen in IK oder jsh zu hilfe zu eilen? Hättest die weinenden und zitternden kids miterlebt, und sie konnten nicht raus, sassen in der falle, denn drumrum fuhren nur die bullenautos, bullenautos und noch mal bullenautos- stundenlang, tagelang, nicht immer aber oft genug, Und trotzdem war es immer noch der sicherste platz für viele. U

nd jetzt lamentierst Du über alter oder grad der betroffenen, der sich wehrenden oder sich nicht wehren könnenden? Du spekulierst sogar, wenn ich das richtig verstehe, über erwachsene, die doch gar nicht helfen dürfen weil das ding heisst ja jugendselbsthilfe oder so:(. Dann sinnierst du über ominöse (staatliche?) zuwendungen, also eine art vom staat gekauftes projekt, oder "geschäftsmodell", das die jugendlichen einfängt oder wieder an ihre Malträtierer innen ausliefert?

Über das "selbst" gibts auch genug philosophiische ein- und auslassungen von sartre, kierkegaard, laing, cooper, wie sie alle heissen, von denen etliche behaupten", das selbst-das seien die anderen"

Hier geht es aber gar nicht primär ums "SELBST", sondern um konkrete HILFEN für die leute selbst, essen, pennen, nicht schnappen lassen bis zur legalität und und und..also um eine veränderung ihrer lage raus aus illegalität und angst erstmal hin zur legalen bewegungsfreiheit, für die, die diese hilfen gerne annehmen wollten und wollen.

Und dann verbreitest du hier, staat und Offizielle täten solche Projekte fördern, die doch im Grunde nichts mehr als Kinderschutzbanditen seien.
Na vielen Dank. Du bist nicht allein -Nein, Du bist nicht allein:

Also falls es dich interessiert: es gibt noch bis heute menschen, die - weil sie zu wenige sind- verzweifelt versuchen einige ähnliche projekte am leben zu halten durch ihre hände arbeit und zwar rund um die uhr. Aber sowas leistest du nur spontan und nur für dich. Genau das ist der punkt
Grad Da

Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von Grad Da »

Kunfuzius schreibt:
"Weniges ist für Frieden, Rechtschaffenheit und Wohlfahrt so verderblich wie Verwirrung der Namen und Begriffe."


Das ist der Grund warum ich "etwas sensibel" auf Bezeichnungen und Formulierungen reagiere bei denen etwas suggeriert wird von dem tatsächlich gar nicht die Rede sein kann.

Rein philosophisch betrachtet könnte man jetzt auch sagen daß ein "Altruist" der sich seiner selbst willen altruistisch verhält eigentlich aus egoistischen Motiven handelt.
Wenn man das jetzt auf die psychologische Schiene setzt - ist man da auch ganz schnell bei einer "Störung" wo Jemand vielleicht ein Problem damit hat "sein verletztes inneres Kind" nicht von "Anderen" unterscheiden zu können.

Also ein falscher Begriff läßt sich nicht damit heilen daß man ihn rechtfertigt. So was wie "Euthanasie" ist und bleibt die Vernichtung von Leben - und der "falsche Begriff" dient auch da dazu etwas zu suggerieren was nicht der Fall ist. Und da könnte ja auch ein "Schlaumeier" daherkommen und sagen: "Ja moment mal - also "totspritzen" ist doch wohl wesentlich humaner und "schöner" als z.B. "bei lebendigen Leibe verbrannt zu werden"... und deshalb ist der Begriff Euthanasie doch absolut gerechtfertigt.

Gute Arbeit absolut in Ehren - Aber gerade deshalb! - Warum Begriffe missbrauchen? Also das ist so eine Sache die ich doch lieber jenen überlassen würde die "bedenkliches im Schilde führen".
Schon weil die Wahrung der Sprach-Hygiene letztendlich dem Einzelnen auch "Rettungsanker" sein kann um jene zu erkennen die "Böses im Schilde führen".
Pit und Pet

Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von Pit und Pet »

keine richtigen Indianer und doch ähnlich betroffen und solidarisch.jpg
keine richtigen Indianer und doch ähnlich betroffen und solidarisch.jpg (86.08 KiB) 3364 mal betrachtet
Grad Da

Re: Stichwort "Jugend-Selbsthilfe"

Beitrag von Grad Da »

Ja in der Tat - da ist was dran. "Dürfen" tut man natürlich... Nur das ist dann eben schon wieder diese Sache mit "nicht alles was legal ist - ist deswegen auch auch automatisch richtig".

Es geht in diesem Fall ja wohl auch nicht darum durch den Gebrauch fremder Federn ein besonders Bewusstsein zu schaffen - sondern eher darum sich das positive Image einer etablierten Vorstellung von einer Gruppe "anzueignen".

Seit "Karl May" hatte ja "der Indianer" in Deutschland ein "positives Image" (im Gegensatz zu den USA z.B. - wo "der Indianer" im Grunde genommen bis "Der mit dem Wolf tanzt" vor allem für negative Eigenschaften stand.) - wobei das wiederum eigentlich nur damit zu tun hat daß der damalige "deutsche Nationalismus" gegenüber der "Anglo-Amerikanischen Welt" einen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex hatte. Es galt sich also "ein Minderwertigkeitsgefühl" dadurch zu kompensieren daß man konkret "Unterlegene" dieser "Anglo-Amerikanischen Welt" zu "moralisch überlegenen Helden" stilisierte - und damit indirekt auch sich selbst. Owohl da ja tatsächlich kein Zusammenhang war zwischen den Ureinwohnern Amerikas und Deutschen in Deutschland.

So gesehen irgendwie "amüsant" (oder peinlich?) daß sich "Ultra-Links-Alternative" eines ursprünglich dezitiert nazionalistischen Motivs bedienen. Man kann das freilich auch als "Schaffung von Bewusstsein" bezeichnen.


Jedenfalls ist da "Kanalratten" im Vergleich "unverdächtig" und gerade durch das "negative Understatement" sogar sympathischer. Gegen so einen Namen spricht nur die "Psychologie" - da der negativ besetze Name die Einstellung zu sich selbst belasten kann.
Jemand der sein Auto liebevoll "Schrotthaufen" nennt - wird früher sogar dann tatsächlich einen "Schrotthaufen" haben - selbst wenn der Ausgangszustand der selbe war wir der von Jemanden der seinem Auto einen "optimistischeren" Namen gibt.
Da passiert nämlich genau das Selbe was in den Schulen bei der unterschiedlichen Bewertung von "Kevin" und "Alexander" - oder "Mohammed" und "Philip" passiert. Dabei gehts nicht um "böse Absicht" sondern um eine unbewußte Erwartungshaltung.
Und die setzt sich fort... "Alexander" und "Philip" werden nötigenfalls auch früher "gefördert" - weil man sich da "mehr Erfolg" verspricht... So wie ein Auto das "Passepartout" heisst eben bei Mucken repariert wird - und ein "Schrotti" nicht weil man sich denkt "lohnt sich ja eh nicht".
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