Du hast Zeit, 1 Euro oder 1 Haus übrig?

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Re: Du hast Zeit, 1 Euro oder 1 Haus übrig?

Beitrag von admin »

"hängematte? "psychisch gestört"? "schmarotzer"? Wer nicht kann, der kann nicht und das hat gründe. Immer.Auch wenn er/ sie nicht WILL! Oder soll die 88jährige ohne papiere und ohne kohle bei dir sich halb tot schuften? Oder mit deiner geliebten "illegalität" grundsicherung beantragen? Und wenn es 5 alte sind oder 5000 genau in der lage? Alle geflüchtet ausm terrorheim. Wen willst du bevorzugen? Dachte, die zeit ist vorüber, wo wir als stigmatisierte solche begriffe verwenden wollen und damit das stigma nur weitergeben. Und den anderen 4999 ist damit auch net geholfen, wenn du das ganze thema auf die von dir beschriebene weise komplett individualisierst, selektierst und entpolitisierst.

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Grad Da

Re: Du hast Zeit, 1 Euro oder 1 Haus übrig?

Beitrag von Grad Da »

Vorurteile/Stigmata sind im Grunde etwas Gutes und Notwendiges - zumindest so lange man sie nicht ideologisch/kollektivistisch instrumentalisiert.
Mich interessiert nicht WARUM Jemand so ist wie er ist - das herauszufinden ist ggf. ja auch "dem seine Sache" und geht mich auch nichts an. Dieses WARUM herauszufinden dient ja auch nicht als "Entschuldigung" i.S.v. "die Verantwortung abgeben können" - sondern ist ein möglicher Einstieg in selbstwirksames und selbstbestimmtes Leben.

Mich interessiert in diesem Zusammenhang nur ob Jemand fähig und bereit ist mit mir/den anderen zu kooperieren - weil er darin FÜR SICH SELBST einen Vorteil erkennen kann. Es geht also um diese Fähigkeit/Bereitschaft.
Wenn jemand "eine faule Sau" ist - oder "ernsthaft gestört" - ja sogar auch wenn jemand "körperbehindert" ist - würde das hier weder funktionieren noch Sinn machen. Da bewegen wir uns jetzt auf einer rein praktischen Ebene - und keiner moralischen oder ideologischen.

Es geht hier nicht darum "die Opfer der Welt" zu bemitleiden und Almosen zu verteilen - Es geht ganz konkret um Jene die nur NOCH deshalb "Opfer" sind WEIL sie in den sie schädigenden Strukturen "gefangen gehalten werden".
Und weil es sich da bekanntlich um "Zwangssysteme" handelt - erklärt sich eigentlich auch von selbst daß der Anspruch "legal" hier wenig Sinn macht.


Ich wills mal "witzig" beschreiben: Es macht keinen Sinn eine "tiefgefrorene Ente" aus ihrer "Tiefkühltruhe" zu befreien und in den nächsten See zu schmeissen. Das geht nur mit einer Ente die "noch Leben in sich hat" und die ihre Chance erkennt - obwohl sie vielleicht "schneeweiß" ist und deshalb mit einem Nachteil in der Natur behaftet ist.

Mit einem Menschen der "völlig kaputt" ist bzw. "sich schon völlig aufgegeben hat" ist das auch nicht viel anders. Ja ist sehr traurig. Aber es ist eben so. Aber wenn er nicht mal selber will... Macht ja keinen Sinn in einer Gemeinschaft in der es keinen Zwang gibt.
Und "das Dasein in der Hängematte" wäre auch ein Zwang - halt für die Anderen die dieses Dasein mit ihrem Einsatz möglich erst machen müßten.


Ja - wir sind eine kleine Gemeinschaft. Wir werden nur selten mehr als Einen pro Jahr aufnehmen können - wenn überhaupt pro Jahr...
Das ist halt so. Unser Maßstab sind ja nicht Zahlen - sondern daß es jedem Einzelnen hier damit gut geht - auch was die "materielle Absicherung" betrifft.
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